Stillgeborene finden Ruhestätte auf dem St. Lorenz-Friedhof: Gärtnerei Hinze unterstützt Projekt für Sternenkinder
Lübeck, 17. April 2024 - Seit 20 Jahren bietet der St. Lorenz-Friedhof in Lübeck Eltern, deren Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 500 g verstorben sind, einen Ort des Gedenkens und der Trauer. Doch die ausgewiesenen Grabstellen auf der Gedenk- und Bestattungsstätte für Totgeborene, eingeweiht im Jahr 2004 auf Initiative des Arbeitskreises „Trauerkultur2000“, sind vollständig belegt. Seitdem erfolgt auch die Grabpflege über die Mitgliedsbetriebe der Friedhofsgärtner Lübeck eG, die seinerzeit die Entwicklung der Ruhestätte mit initiiert hat. Jetzt ist eine Erweiterung geplant. Die Gärtnerei Hinze aus Lübeck unterstützt das Projekt aktiv.
In der kommenden Woche soll ein neues Grabfeld für Sternenkinder eingeweiht werden. Die Gärtnerei Hinze aus der Lübecker Friedhofsallee beteiligt sich aktiv an den Vorbereitungen. In enger Zusammenarbeit mit Matthias Beth, renommierter Gärtnermeister und Inhaber der Gärtnerei Reindorf, haben die drei Auszubildenden des Familienunternehmens Hinze, Nike Wolgast, Melvin Behme und Carsten Krüger ,sowie Beth´s Auszubildender Benjamin Beyer, liebevoll Stauden auf der neuen 50 Quadratmeter großen Fläche gepflanzt. Die Planung der Bepflanzung erfolgte durch Martina Malzkorn, Leiterin des St. Lorenz Friedhofes.
"Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, uns an der Einrichtung des neuen Grabfeldes zu beteiligen", erklärt Sabine Watzinger, Gärtnermeisterin und Ausbildungsleiterin der Gärtnerei Hinze. "Als Frau und Mutter ist es für mich zutiefst bewegend zu wissen, wie wichtig ein Ort des Gedenkens und der Trauer für Eltern ist, die den Verlust eines Kindes vor der Geburt erleiden mussten. Niemand sollte mit diesem Schmerz allein gelassen werden."
Die Bedeutung eines solchen Ortes der Erinnerung und des Gedenkens kann nicht genug betont werden, ergänzte Sabine Watzinger. Für viele Eltern sei es eine unverzichtbare Möglichkeit, ihren Verlust zu bewältigen und ihren Kindern einen angemessenen Abschied zu ermöglichen.
Die Eröffnung des Grabfeldes für Sternenkinder ist für Mittwoch, 24. April 2024, ab 15 Uhr geplant.
Aus den Lübecker Nachrichten
Der Reporter vom 01.06.2023
Lübecker Nachrichten vom 04. Mai 2023
Vielen Dank an die Gemeinde Stockelsdorf für die Verfügungstellung der Pressenotiz und des Fotos.
Friedhof statt Klassenzimmer
Gärtnerei Hinze startet neues Projekt für Schulklassen auf dem Vorwerker Friedhof zum Umgang mit Tod und Trauer Lübeck. Schulausflug auf den Friedhof: Die Mädchen und Jungen der Klasse 4b der Paul-GerhardtGrundschule aus Lübeck haben jetzt auf Einladung der
Gärtnerei Hinze, des Bestattungsunternehmens Schäfer und Co und der Hansestadt Lübeck einen intensiven Einblick in die Bestattungskultur sammeln können. Vor allem aber durften sie all ihre Fragen zum Thema Trauer
und Tod stellen. Ist Weinen oder Lachen bei einer Beerdigung erlaubt? Wie schwer ist eigentlich so ein Sarg? Gibt es eine Seele? Und
was passiert eigentlich mit dem Körper nach dem Tod? Die Schüler hatten viele Fragen, als sie jetzt für einen Vormittag lang den Klassenraum gegen den Vorwerker Friedhof eintauschten. Für Sabine Watzinger, Leiterin des
Geschäftsbereichs Friedhofsgärtnerei bei der Lübecker Gärtnerei Hinze in der Friedhofsallee, ist dies die
Bestätigung, dass sie mit ihrem engagierten Projekt genau richtig gelegen hat. „In unserem Beruf haben wir tagtäglich mit trauernden Menschen zu tun, die mit einer Vielzahl von Regularien konfrontiert sind. Die vielen Aspekte, die Kinder
nach dem Verlust eines Angehörigen beschäftigen, stehen dabei meist hintenan“, berichtet die Gärtnermeisterin. Hier wollte Sabine Watzinger ein Angebot für Kinder schaffen, sich mit dem Thema Tod und Trauer altersgerecht auseinanderzusetzen. „Ziel ist es, Ängste abzubauen, um
letztlich besser mit der Trauer umgehen zu können.“ Schnell fand die Sabine Watzinger Unterstützung für das Konzept der Gärtnerei Hinze: Mitarbeitende des
Bestattungsunternehmens Schäfer und Co und der Hansestadt Lübeck als Eignerin des Vorwerker Friedhofs unterstützten den Projekttag.
Gemeinsam warfen die Jungen und Mädchen einen Blick hinter die Kulissen der Gärtnerei. Sie konnten das Gezeitenhaus des Bestattungsunternehmens inspizieren und starteten zu einem Rundgang über den 54 Hektar großen Friedhof. Dass es der größte Ruheacker in Schleswig-Holstein ist, das wussten die Schüler:innen noch nicht. Und dass der neue Teil der Anlage in Form eines Schmetterlings angelegt worden ist, ebenso wenig. Vor
allem aber wurde der Wissensdurst der Kinder gestillt. Aus erster Hand erfuhren sie, dass ein Sarg - je nach Material - zwischen 20 und 80 Kilogramm wiegt, die Gräber mit bunten Blumen als Ausdruck des Gedenkens an den oder die Verstorbenen bepflanzt werden und es bis zu 25 Jahre
dauert, bis ein Leichnam wieder zu Erde geworden ist. Der Projekttag war ein Erfolg - und Fortsetzungen sind
bereits in Planung. Für das kommende Jahr haben mehrere Klassen aus Lübeck Interesse angemeldet, berichtet Initiatorin Sabine Watzinger.
Wer mehr über die Aktion erfahren möchte: Die Gärtnerei Hinze hat einen Podcast veröffentlicht. Zu hören ist dieser auf der Webseite des Traditionsunternehmens unter
www.gaertnerei-hinze.de
Pressemitteilung vom 08.11.2022
Aus Schotter wird Grün!
Umgestaltung von Kies-und Schottergärten in ökologisch sinnvolle Flächen
Jeder hat sie schon einmal gesehen - die meist trist anmutenden Vorgärten, in denen bestenfalls ein paar Ziersträucher und Blumenschalen in einem weißen, grauen oder schwarzen Meer aus Kies oder Schottersteinen zu finden sind. „Für jeden Gärtner sind solche Anlagen ein Graus“, sagt Paul Talaga, Leiter des Geschäftsbereich Garten- und Landschaftsbau bei der Gärtnerei Hinze, ganz offen. Seit Jahren setzen sich die Mitarbeitenden für nachhaltige und biologisch vielfältige Gartenkonzepte ein.
Aus gutem Grund: Nicht selten befinden sich Folien oder Kunststoff-Vliese unter den Schottersteinen. „Im Laufe der Zeit sammeln sich Blätter, Staub und sonstiges organisches Material zwischen den Steinen. Es verrottet und bildet das Keimbett für kleine anspruchslose Pflanzen“, berichtet Paul Talaga. Unterhalb des Vlieses wird jedwedes Leben erstickt. Zugleich wird der Boden teilweise oder sogar komplett versiegelt, was im Fall von Starkregen ein Versickern des Wassers verhindert. „Nicht ohne Grund schließt die Landesbauordnung das Anlegen von Schottergärten aus“, bekräftigt der Geschäftsbereichsleiter. Dennoch werden die kargen Steinwüsten vielerorts stillschweigend geduldet. Der Gartenbau-Experte rechnet aber damit, dass sich dies rasch ändern könnte. „Die Bedeutung von Ökologie und Nachhaltigkeit in der Politik wächst“, so Paul Talaga.
Naturschutzverbände und Umweltschutz-Organisationen engagieren sich mit umfangreichen Aufklärungskampagnen, ein Umdenken in der Bevölkerung zu erzielen. Gezielt setzt sich jetzt auch die Gärtnerei Hinze mit der Aktion „Aus Schotter wird Grün“ für mehr Vielfalt in Gärten ein. „Als fortschrittliches und nachhaltiges Unternehmen haben wird Ideen und Lösungen, wie aus Kies- und Schottergärten wieder blühende Oasen werden, in denen Insekten und Vögel Nahrung und Nistmöglichkeiten finden“, sagt Gärtnermeisterin Sabine Watzinger. Naturnahe Gärten seien überlebenswichtig für Fauna und Flora: „Wir brauchen ökologische Nischen für Pflanzen und Tiere, die in der intensiv genutzten ländlichen Kulturlandschaft kaum noch Lebensmöglichkeiten finden.“
Dem Team der Gärtnerei Hinze in der Friedhofsallee 134 in Lübeck ist es ernst: „Wir möchten unzufriedene und skeptische Besitzer von Schottergärten davon überzeugen, dass man ohne großen Aufwand kostengünstig die Schotterflächen in pflegeleichte und ökologisch wertvolle Flächen umgestalten kann“, sagt Sabine Watzinger. Das Traditionsunternehmen setzt dabei auf eine Konzeption des Naturschutzbundes (Nabu), durch die hohe Entsorgungskosten für ausgedienten Schotter entfallen. Mehr noch: „Silke Wiegand ist Diplom-Biologin, Ansprechpartnerin beim Nabu für Insekten- und Wildbienenschutz und steht uns beratend zur Seite.“ Interessenten, die an der Aktion „Aus Schotter wird Grün“ teilnehmen möchten, bietet die Gärtnerei Hinze dafür ab sofort einen speziellen Öko-Rabatt in Höhe von zehn Prozent auf die Gesamt-Auftragssumme an.
Pressemitteilung vom 21.07.2022
Schottergärten: Ministerin mahnt Begrünung an
Die Städte Lübeck und Kiel setzen gegen Steinwüsten eher auf Überzeugung als auf Zwang
Kiel. In schleswig-holsteinischen Städten werden offenkundig zunehmend sogenannte Schottergärten angelegt. Diese Gärten gelten als ökologisch sehr bedenklich, weil sie sich negativ auf Böden, Wasserhaushalt, Tier- und Pflanzenwelt auswirken. Vor diesem Hintergrund rief Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack Hausbesitzer auf, solche Gärten nicht anzulegen und bestehende wieder zu begrünen. „Natur- und Klimaschutz beginnen im eigenen Garten“, sagte die CDU-Politikerin. „Schottergärten sind deshalb im Regelfall nicht erlaubt, denn sie lassen nicht genug Wasser durch, und es wächst dort zu wenig.“ Besitzer solcher Gärten könnten dazu aufgefordert werden, diese wieder zu begrünen. Wer dazu nicht bereit ist, könne im schlimmsten Fall sogar mit einem Zwangsgeld belangt werden. „Ich verstehe das sowieso nicht: Wer kauft sich ein Häuschen mit Garten, um daraus dann eine Steinwüste zu machen?“, fragte die Ministerin.
Die Gestaltung von Gärten ist vor allem eine baurechtliche Frage. Die Landesbauordnung schreibt vor, dass nicht überbaute Flächen wasseraufnahmefähig sind. Sofern nicht für eine andere zulässige Verwendung gebraucht, sind die Flächen zu begrünen und zu bepflanzen. Gemeinden können das per Satzung näher regeln. In den auch „Gärten des Grauens“ genannten Schottergärten schließen oftmals unter Kies oder eben Schotter liegende Vliese oder Folien den Boden von Luft und Wasser ab.
Wie gehen die kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein mit der ganzen Sache um? Die Landeshauptstadt Kiel wirbt für sich seit 1995 als Klimaschutzstadt. Sie hat zu Schottergärten keine konkreten Daten vorliegen, geht aber davon aus, dass diese Art der Gartengestaltung zugenommen hat. Das Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation ist nach Auskunft der Pressestelle noch nicht gegen Schottergärten vorgegangen. Anreize oder Wettbewerbe, um die Umwandlung von Schottergärten in umweltfreundlichere zu fördern, gibt es bisher nicht.
Das Ausmaß an Schottergärten sei in Lübeck nicht so gravierend, dass es den Stadtraum prägt, aber diese Gärten seien zunehmend wahrnehmbar, sagt Sprecherin Nicole Dorel. Systematische Kontrollen gebe es nicht, doch bei gravierenden Fällen werde das Gespräch mit Eigentümern über Veränderungen gesucht. So habe ein Besitzer seinen Vorgartenbereich dann umgestaltet. Über Anreize oder auch einen Wettbewerb zur Veränderung von Vorgärten wurde schon gesprochen, aber wegen Ressourcenknappheit sei das derzeit nicht umsetzbar.
In Flensburg hielten sich Schottergärten noch in Grenzen, sagte ein Sprecher. Kontrollen gebe es nicht, Hinweisen gehe die Ordnungsbehörde natürlich nach. Zwangsgelder wurden in der Förde-Stadt noch nicht verhängt. In Einzelfällen seien aber teure Rückbaumaßnahmen fällig geworden, sagte der Sprecher. Bei Bebauungsplänen werde darauf geachtet, dass durch Festsetzungen der Versiegelungsgrad von Grundstücken niedrig gehalten wird und dass unbebaute Grundstücksteile bepflanzt werden.
Schottergärten legen in Neumünster laut Pressesprecher Stephan Beitz Ältere ebenso an wie junge Familien in Neubaugebieten. Auch in Industriegebieten und an Unternehmenssitzen gibt es sie. Vorgaben sind klar: „Die Grundstücksfreiflächen zwischen der öffentlichen Straße und der vorderen Gebäudeflucht (Vorgartenfläche) sollen zu mindestens 50 Prozent als offene Vegetationsflächen angelegt und dauerhaft erhalten werden“, sagt eine Richtlinie. Wasserundurchlässige Sperrschichten sind in Vegetationsflächen untersagt. Die Stadt hat zwar noch kein Zwangsgeld verhängt, ließ aber unverhältnismäßig starke Versiegelungen schon rückgängig machen. 2021 nahmen an einem Wettbewerb 19 Vorgärten teil.
Beitrag der Lübecker Nachrichten vom 09. August 2022
Gärtnerei Hinze spendet für den Tierschutz
Nach den Feierlichkeiten zum 111. Geburtstag des Lübecker Familienunternehmens:
Verein Tierschutz Lübeck und Umgebung bekommt über 500 Euro Lübeck. Ende Mai hat die Gärtnerei Hinze aus Lübeck das 111-jährige Bestehen des Traditionsunternehmens groß mit Kunden und Geschäftspartnern gefeiert. Jetzt gab es für den Verein Tierschutz Lübeck und Umgebung einen Grund zur Freude: einen
Scheck in Höhe von 541,86 Euro.
Die Mitarbeitenden hatten für die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Gärtnerei Hinze ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Zwei Tage lang konnten Kunden und Interessierte beim „Tag der offenen Tür“ einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Familienbetriebs in der Friedhofsallee 134 werfen. Einer der vielen Höhepunkte war unter anderem die Tombola, bei der sich die Gäste attraktive Preise erlosen konnten.
„Unterm Strich haben wir bei der Jubiläums-Aktion einen Betrag von 541,86 Euro erzielen können, den wir jetzt dem Tierschutz Lübeck und Umgebung e.V. übergeben haben“, sagt Sabine Watzinger. Die Leiterin der Friedhofsgärtnerei bei der Firma Hinze weiß, dass für die Betreuung und Versorgung der Tiere jeder Cent willkommen und auch benötigt ist.
Entsprechend groß war die Freude bei Christine Züge vom Tierheim-Team über die unerwartete Spende. „Viele unserer Mitarbeitenden sind selbst Besitzer von Haustieren und wir alle bewundern das Engagement der vielen auch ehrenamtlichen Helfenden beim Tierschutz“, betont Watzinger, die selbst einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause geschenkt hat.
Gesellschaftliches und soziales Engagement ist Inhaber Stefan Kaben und seinem Team von 35 Mitarbeitenden wichtig. Erst im März hatte die Traditionsgärtnerei der Ukraine-Hilfe eine Summe von 500 Euro gespendet. Im Herbst vergangenen Jahres unterstützte die Firma Hinze einen „geheimen Heinzelmann“ mit Arbeitsgerät, der seit Jahren ehrenamtlich in Travemünde ein brachliegendes Grundstück pflegt.
Die Gärtnerei Hinze wurde 1911 von dem Kunst- und Handelsgärtner Ulrich Hinze in Lübeck gegründet. 2004 übernahm in dritter Generation Stefan Kaben den Fachbetrieb für Garten- und Landschaftsbau mit Standort in der Friedhofsallee, der durch stetige Expansion heute eine Gesamtfläche von 1,2 Hektar besitzt.
Pressemitteilung vom 15. Juni 2022
111 Jahre Freude und Leidenschaft Inhaber Stefan Kaben führt das Lübecker Familienunternehmen in dritter Generation - Ein Rückblick auf eine bewegte Firmengeschichte
Lübeck. 2022 ist ein besonderes Jahr für die Gärtnerei Hinze in Lübeck: „Wir feiern das 111-jährige Bestehen unseres Familienunternehmens“, sagt Inhaber Stefan Kaben. Am 21. und 22. Mai ist ein Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen geplant. Mit Stolz blickt der Chef schon jetzt auf die bewegte Firmengeschichte zurück. „Mein sehr großer Dank gilt vor allem allen Mitarbeitenden der Gärtnerei Hinze, ohne die dieser langfristige Erfolg am Markt nicht möglich gewesen wäre“, sagt Stefan Kaben. Er ist der Dritte im Bunde, der das Lübecker Familienunternehmen führt. 2004 übernahm er mit gerade einmal 27 Jahren die Gärtnerei Hinze, in der heute 35 Mitarbeitende in drei verschiedenen Abteilungen beschäftigt sind. Eine große Verantwortung, die Stefan Kaben mit seinem Großvater teilt: „Im Jahre 1911 erbaute Ulrich Hinze, der Kunst- und Handelsgärtner war, auf dem Landweg von Krempelsdorf nach Vorwerk einen kleinen Verkaufspavillon für Blumen und Pflanzen.“ Das Besondere: Kabens Großvater war bei seiner Firmengründung, damals noch auf gepachteter Fläche, gerade einmal 23 Jahre alt. Der unternehmerische Mut wurde belohnt: Das Geschäft florierte. In der Firmenchronik ist das Jahr 1925 besonders hervorgehoben - aus gutem Grund. „Mein Großvater kaufte den ersten Firmenwagen - einen Opel ,Kommissbrot’. Es war das erste Auto, das es in der Friedhofsallee gab. Überhaupt war es eines der ersten Autos in ganz Lübeck“, berichtet Stefan Kaben. 1930 konnte Ulrich Hinze den heutigen Firmensitz in der Friedhofsallee 132 zunächst auf Erbpacht erwerben. Nacheinander entstanden auf dem Areal ein Wohnhaus, zwei gläserne Gewächshäuser mit einer Fläche von 200 Quadratmetern, Produktionsflächen unter Niederglas sowie ein Verkaufsgeschäft. „1937 wurden erstmals in Deutschland Prüfungen für Gärtner und Floristen, die damals noch Blumenbinder hießen, eingeführt. Beide Prüfungen legte mein Großvater erfolgreich ab und erreichte in beiden Sparten den Meistertitel“, sagt Stefan Kaben. Ulrich Hinze gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Fachgruppe Blumenbinderei, war Ehrenmitglied in der Fachgruppe der Floristen und im Gartenbau Nord. 1966 konnte das bislang gepachtete Firmengrundstück vollständig gekauft werden. „Meine Mutter Liselotte lernte zu dieser Zeit den Beruf der Blumenbinderin und heiratete im gleichen Jahr meinen Vater, den Hochbauingenieur Heiner Kaben, der seinen Architekten-Job aufgab, eine zweite Ausbildung zum Friedhofsgärtner absolvierte und anschließend seinen Meistertitel erwarb“, erinnert sich Stefan Kaben. Das 60. Firmenjubiläum 1971 war zugleich ein Generationswechsel: Ulrich Hinze übergab die Gärtnerei an seine Tochter und seinen Schwiegersohn. Die Erfolgsgeschichte setze sich fort: Mit Fleiß und dem richtigen Gespür für aktuelle Trends wuchs das Familienunternehmen weiter. Neue Gewächshäuser entstanden, neue Produktionsflächen wurden geschaffen. 1979 wurde der Neubau des Betriebsgebäudes inklusive Blumenfachgeschäft und großen Außenverkaufsflächen für Beet- und Balkonpflanzen eröffnet. 2004 übernahm Stefan Kaben in dritter Generation das Unternehmen. „Wie schon mein Vater, hatte auch ich zunächst eine andere berufliche Richtung eingeschlagen und hatte eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert“, erinnert sich der heute 45-Jährige. Auch er sattelte noch einmal um, absolvierte eine zweite Ausbildung zum Gärtner. Als neuer Inhaber trieb er die Expansion der Firma weiter voran. Vor allem in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau setzt Stefan Kaben Akzente. 1,2 Hektar Land umfasst das Firmengrundstück mittlerweile. Heute spielen Nachhaltigkeit und Ökologie eine zentrale Rolle in seiner Unternehmensphilosophie. „Die Liebe für alles Grüne liegt meiner Familie im Blut. Seit 111 Jahren sind wir mit Leidenschaft und Freude für die Menschen in und um Lübeck da“, sagt Stefan Kaben, der zurzeit mit seinem Mitarbeitenden das große Fest zum Jubiläum plant. Dass sich die Erfolgsgeschichte auch in Zukunft fortsetzen wird, daran hat der Inhaber keinerlei Zweifel - zumal es mit seinem Sohn Fynn theoretisch bereits einen potenziellen Nachfolger in vierter Generation gibt.
Gärtnerei Hinze feiert doppelt Jubiläum
Bunte Aktionen zum 111. Geburtstag: Lübecker Traditionsunternehmen lädt zu „Tagen der offenen
Tür“ am 21. und 22. Mai ein
Lübeck. 111 Jahre Gärtnerei Hinze - das wird gleich doppelt gefeiert: Zwei Tage lang lädt
das Team des Lübecker Traditionsunternehmens zu „Tagen der offenen Tür“ ein. Am Wochenende 21. und 22. Mai soll mit vielen Aktionen für kleine und große Gäste das besondere Firmenjubiläum gebührend zelebriert werden. Zusammen mit seinen 35 Mitarbeitenden hat Stefan Kaben, Inhaber in dritter Generation, über viele Wochen an dem Festprogramm gefeilt. „Jetzt laufen die letzten Vorbereitungen und wir freuen uns, wenn es jetzt losgeht“, sagt der 45-Jährige. Zwei Tage lang soll in und um die Gärtnerei Hinze in der Friedhofsallee 134 in Lübeck das 111- jährige Firmenjubiläum mit Kunden, Geschäftspartnern, Wegbegleitern und interessierten Gästen aller Altersgruppen gefeiert werden. „Wir nehmen unsere ,Tage der offenen Tür’ beim Wort - wer will, der kann sich alle Geschäftsbereiche ganz genau anschauen“, sagt Sabine Watzinger,
Friedhofsgärtner-Meisterin und Mit-Organisatorin des Festprogramms. Von den Gewächshäusern bis zum Floristik-Bereich können die Gäste einen Blick hinter die Kulissen des 1911 gegründeten Familienunternehmens werfen. „Wer mag, der kann mit einem Hubsteiger 30 Meter in die Höhe fahren und einen einzigartigen Rundumblick genießen“, sagt Stefan Kaben. Für kleine Besucher gibt es eine Hüpfburg, eine Kinderschmink-Aktion und spannende Such- und Gewinnspiele. „Bei einer Tombola gibt es attraktive Preise zu gewinnen - und Live-Musik gibt es natürlich ebenso wie kulinarische Leckereien“, verspricht Inhaber Stefan Kaben.
Vor allem für Garten- und Pflanzenfreunde lohnt der Besuch: Geplant sind unter anderem eine Show-Pflasterung mit verschiedenen Materialien, der Bau eines Friesenwalls inklusive Bepflanzung sowie eine Präsentation zur Dachbegrünung. „Wir informieren zum Thema insektenfreundliche Pflanzen und die Friedhofsgärtner werden zu Themen wie Bestattungsvorsorge und Dauergrabpflege berichten“, kündigt Sabine Watzinger an. Auch darüber hinaus beantworten die Experten der Gärtnerei alle Fragen zu Garten- und Landschaftsbau, Floristik und Grabpflege.
Die „Tage der offenen Tür“ finden am Sonnabend, 21. Mai, von 9 bis 16 Uhr und am Sonntag, 22. Mai, von 10 bis 15 Uhr in der Gärtnerei Hinze, Friedhofsallee 134, in Lübeck statt. Der Eintritt ist selbstverständlich frei.
Wir möchten helfen!
Ukraine-Krieg: Gärtnerei Hinze spendet für Geflüchtete Die Gärtnerei Hinze zeigt Solidarität mit den Menschen in der Ukraine: Spontan haben die Mitarbeitenden des Lübecker Traditionsunternehmens zusammengelegt und 240 Euro gesammelt. Inhaber Stefan Kaben steuerte weitere 500 Euro bei. „Die Bilder, die uns seit bald vier Wochen täglich aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine ereilen, machen uns sehr betroffen“, sagt Sabine Watzinger. Die Friedhofsgärtnermeisterin hatte die Idee zu der Spendenaktion. „Wir wollten einen kleinen Beitrag leisten, den Geflüchteten Hilfe zukommen zu lassen“, sagt die 42-Jährige. Spontan ließ Sabine Watzinger bei den Kollegen eine Sammeldose herumgehen - und jeder steuerte etwas bei. „Auch unser Chef Stefan Kaben ließ sich nicht zweimal bitten und legte 500 Euro hinzu, so dass wir eine Gesamtsumme von 740 Euro erzielen konnten“, berichtet Sabine Watzinger stolz. Der Inhaber der Lübecker Traditionsgärtnerei ist von dem Engagement seiner Mitarbeitenden begeistert. Mehr noch: „Ich bin stolz und tief bewegt angesichts der enormen Hilfsbereitschaft der Kollegen*innen.“ Die Gärtnerei Hinze hat ihre Spendensumme an die Aktion „Deutschland hilft“ überwiesen.