Erstellung einer Bienenburg im Bestattungsgarten Vorwerk

Nach dem Vorbild der Bienenburgen des Forschungsinstitutes für Bergbaulandschaften e.V.; gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

 

Bienenburgen – Lebensinseln (nicht nur) für Wildbienen

 

Eine Bienenburg soll Wildbienen sowohl Nahrung, einen Brutplatz und einen Ort zum Überwintern bieten. Zugleich bietet sie auch anderen Tierarten Unterschlupf.

Von weitem betrachtet ist die “Burg” ein Erdhügel. Der Kern besteht aus geschütteten Steinen, die ein Spaltensystem bilden, in dem sich auch andere Arten wie Zauneidechsen zurückziehen können. Dieser Steinkern ist mit Erdreich abgedeckt, in das Blühpflanzen gepflanzt werden. Diese bieten den Wildbienen Nahrung und sind zugleich Erosionsschutz. Auf der Kuppe der Bienenburg bietet Feinsand einigen Wildbienenarten eine Brutmöglichkeit. Andere Arten profitieren von einer nach Südwesten exponierten Lehmwand, die durch Holzpalisaden flankiert wird. Lehm ist mit entsprechenden kleinen Lochbohrungen für jeweils angepasste Wildbienenarten ein idealer Brutplatz.

Wir haben am 26.Januar 2024 mit den Arbeiten begonnen.

 

Zunächst haben wir die Palette für die spätere Lehmwand positioniert und ausgerichtet. Von diesem Startpunkt konnten wir die Form der Bienenburg abstecken und vorsichtig Gräben für die Palisaden graben, welche später das Grundgerüst bilden.

Aufgrund der Nähe zum Baum haben wir besonders darauf geachtet, dass das primäre Wurzelwerk keinen Schaden nahm.

Die Enden der Palisaden wurden vor dem Einsetzen abgeflammt um die Haltbarkeit zu erhöhen. Um die Stabilität zu erhöhen, wurden die Palisaden noch miteinander verschraubt. Anschließend haben wir eine Außenverkleidung aus unbehandelten Lärchenbrettern angebracht. So konnten Fehlstellen im Palisadenbau geschlossen und die Optik aufgewertet werden. Sollten also zukünftig Bretter ausgetauscht werden müssen, so halten die Palisaden die Burg weiterhin zusammen.

Der Unterbau der Bienenburg besteht aus einem Spaltensystem, welches von außen durch die Lücken zwischen den Findlingen, für Eidechsen und andere Schutzsuchende, begehbar ist. Um ein Einrieseln der Erde in das Spaltensystem zu vermeiden, haben wir es mit Jute abgedeckt.

Nachdem die Erde ausgebracht war, haben wir uns zunächst der Lehmwand gewidmet, da die Temperaturen angemessen waren.

Zunächst haben wir die ein oder andere Ritze mit Stroh verschlossen und in den unteren Bereich Ziegelsteine auf das Erdreich gelegt um den direkten Kontakt zwischen Lehm und Erde zu vermeiden. Anschließend haben wir das Lehm- Sandgemisch eingebracht, ein Paar Füllbehälter eingesetzt und die Wand verschalt.

Nach 2 Tagen der Trocknung haben wir die Verschalung wieder entfernt um die Brutgänge vorsichtig in den Lehm zu formen. Die Füllbehälter wurden mit gesäuberten Bambusröhrchen bestückt. Sollten diese ausgetauscht werden müssen (z.B. wegen eines Parasitenbefalls) ist dies durch die Füllbehälter gewährleistet.

Auf dem höchsten Punkt der Bienenburg haben wir ein Sandarium aus ungewaschenem Sand eingerichtet, in das hoffentlich bald Wildbienen einziehen, die im Boden brüten. Um eine Vermischung mit dem Erdreich zu minimieren, haben wir eine Metallschiene eingesetzt

Die ersten Blühpflanzen wie Crocus, Omphalodes, Eranthis, Pulsatilla, Iberis, Sedum, Erica carnea, Helleborus, Allium ursinum, Ajuga, Geranium und Campanula wurden Anfang März eingesetzt. Weitere Blühstauden folgen

Am 10.April 2024 besuchte Diplom Biologin und Wildbienenexpertin Silke Wiegand unsere Bienenburg und staunte nicht schlecht über den regen Betrieb . Verschiedene Wildbienen bedienten sich bereits am Blütenbuffet und inspizierten die Niströhren. Sie wird uns wieder besuchen wenn auch die umliegende Fläche mit bienenfreundlichen Stauden bepflanzt wurde und die Entwicklung begleiten. Bereits jetzt bewertet sie unsere kleine Burg als Erfolg.